Leserbrief von Philipp Antonius Müller

Antwort-Leserbrief von Ralf Kersting

Viel Platz für eine PV-Anlage
Viel Platz für eine PV-Anlage

Wieder einmal öffnet ein Leserbrief zum Thema mit dem Sprichwort „Wer Wind sät, wird Sturm ernten!“. Leider folgen in Herrn Phillip-Antonius Müllers Brief Behauptungen, die längst überholt sind und damit lediglich noch zur in jenem Brief angeprangerten Angstmache geeignet sind. Es sehen immer mehr Bürger ein, dass es unsere schöne lippische Landschaft in einigen Jahrzehnten so nicht mehr geben wird, wenn wir nicht auf regenerative Energie umsteigen. Und die schöne Lausitz und der Spreewald sind bereits heute durch den Braunkohletagebau arg in Mitleidenschaft gezogen. Es ist richtig, dass Windenergie ein einträgliches Geschäft ist. Der Stromkunde kann aber entgegen Herrn Müllers Behauptung durchaus partizipieren. Über 80 % aller Windenergieanlagen an Land werden von Unternehmen in Bürgerhand betrieben (dem von der CDU so gern gelobten Mittelstand), ein Großteil davon durch Genossenschaften, in denen man sich schon mit weniger als 100 € beteiligen kann. Herr Müller behauptet, es gäbe intelligentere (?) und preiswertere Energiequellen, bringt dafür aber kein Beispiel. Wenn externe Kosten wie die Behandlung von durch Braunkohleemissionen (Schwermetalle, Feinstaub, Schwefel- und Stickoxide usw.), die jahrzehntelange Subventionierung der Kernenergie und Braunkohleunternehmen (Braunkohleabwrackprämie) oder die (noch immer nicht geklärte) Atommüllendlagerung mitgerechnet werden, ist Windenergie an Land die zweitgünstigste Möglichkeit der Energiegewinnung. Die noch günstigere Wasserkraft jedoch stärker zu nutzen, ist unter Beachtung des eingeforderten Naturschutzes nahezu unmöglich. Die Beachtung des Naturschutzes wird auf Basis – demokratisch zum Wohle der Bürger erlassener – Gesetze im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für Windenergieanlagen beachtet. Die Nutzung von Photovoltaik auf jedem Wohnhausdach wäre eine gute und sehr preiswerte Möglichkeit, weitere Windenergieanlagen zu vermeiden. Dazu muss man sich aber an die eigene Nase fassen und eine Anlage installieren. Das wirkt sich dann wieder auf die eigenen Stromkosten positiv aus. Übrgens: Ich habe das Fremdwort omnivor nachgeschlagen und heute Morgen den Windenergieanlagen auf Homeien Karotten, Bratwurst und Salat angeboten. Ich musste dann feststellen, dass diese doch wohl nicht wie von Herrn Müller behauptet, omnivor (allesfressend) sind.

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