RE: Leserbrief in der Lippischen Landeszeitung v. 24.05.2014

Leserbrief v. 24.05.2014
Leserbrief v. 24.05.2014
Dass der Bau von Windenergieanlagen in OWL derzeit nicht erforderlich sei, hat Umweltminister Remmel an Voraussetzungen geknüpft. Die eine ist das Austauschen bzw. Modernisieren alter Windenergieanlagen (WEA), um höhere Anlagenleistungen zu erreichen. Außerdem müssen mehr Speicherkapazitäten (Speicherkraftwerke und Power-to-Gas-Anlagen) geschaffen werden. Die zweite Voraussetzung ist die Zielsetzung, bis 2020 einen Anteil von 15 % Windenergie am Energiemix zu erreichen. Um einen Ausstieg aus der Kernenergie und die Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase zu realisieren, benötigen wir jedoch langfristig einen höheren Anteil an Strom aus Windkraft.

Immer wieder sind Befürchtungen zu hören, dass...

  • ...Windenergieanlagen bei der Ausweisung neuer Nutzungsflächen zu nah an die Wohnbebauung platziert würden und Lärm und optische Reize (Schattenwurf und Reflexionen) die Anwohner belasten.
    Das Bundesimmissionsschutzgesetz gibt dazu klare Vorgaben (siehe auch TA Lärm). Kein Betreiber würde sich leichtfertig Rechtsstreitigkeiten aussetzen.
  • ...Windräder die Landschaft verspargeln.
    Ja, alle von Menschen gemachten Bauwerke stellen einen Eingriff in die Umwelt dar - Windräder genau wie Kohle- oder Atomkraftwerke, Tagebaue, Zechen und Wasserkraftwerke. Aber nur wenige Erholungssuchende stören sich ernsthaft an Windenergieanlagen. Beispiele hierfür sind unsere Küsten oder der Patensteig im Extertal. Es gibt sogar einen speziellen Reiseführer.
Hier geht es ernsthaft um die Energiewende, die wir alle schaffen können; zu Stromkosten, die bei genauer Betrachtung bei den Erneuerbaren Energieen mindestens so niedrig sind, wie bei fossilen Energieträgern, die seit Jahrzehnten steuerlich subventioniert werden. Es geht um Klimaschutz, denn der findet nicht erst vor der Haustür des Nachbarn statt. Ja, es geht um Profilierungswünsche und finanzielle Interessen: Deutschland ist ein Hochtechnologieland mit den neuen Exportschlagern WEA, Photovoltaik und viel Technik drumherum. Hier können wir viele Arbeitsplätze schaffen, das ist ein klares finanzielles Interesse. Auf unserem Internetauftritt buergerwind-lemgo.jimdo.com können Bürger lesen, wie sie daran partizipieren können.
Gas-, Kohle- und Ölvorräte werden immer weniger, Atommüll strahlt noch in tausend Jahren. Wind und Sonne werden dann noch zuverlässig und sauber Energie liefern. Nachweislich mehr als genug.
 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0